Vanlife mit Hund

 

Was ändert sich, wenn man mit Hund im Wohnmobil lebt? Im Grunde wenig zum Leben mit Hund in Haus oder Wohnung!

 

Unser Alltag wird von den Hunden bestimmt und wir stellen persönliche Präferenzen hinten an. Nie würden wir auf die Idee kommen, beispielsweise in eine Stadt zu fahren, die Hunde im Auto zu lassen nur um uns etwas anzusehen. Klar, bleiben die Hunde hin und wieder auch mal alleine im Wohnmobil. Aber nur dann, wenn wir ein gutes Bauchgefühl haben, die Umstände und Temperaturen passen.

Routinen und Tagesablauf

Unseren Tagesablauf richten wir nach den Fellnasen aus, wobei wir vier uns über die letzten Jahre im Grunde schon sehr aneinander angepasst haben. Wir versuchen feste Routinen und feste Essenszeiten einzuhalten. Das gibt den Fellnasen den geregelten Ablauf, den sie brauchen. Hunde schlafen im Schnitt 17 Stunden. Sunny schafft das auf jeden Fall, Kalle braucht ein bisschen weniger ;-). Und diese Ruhe brauchen sie auch auf Reisen.

 

Solange wir morgens noch im Bett liegen, drängeln die Hunde nicht. Sobald wir aufstehen, geht's aber als Erstes an die morgendliche Gassirunde. Danach gibt es Futter und danach für uns Frühstück. Während die Hunde Ihren ersten Verdauungsschlaf machen, besprechen wir unseren Tag oder machen Erledigungen rund ums Wohnmobil, putzen, waschen oder was sonst gerade anfällt. Am späten Nachmittag folgt das gleiche Ritual und die letzte Abendrunde gehen wir am Abend kurz vor dem Schlafen gehen.

 

Wenn wir einen Stellplatzwechsel oder Fahrtag haben, weichen wir von diesen Routinen ab. Spätestens nach dem 3. Tag in Folge merkt man dies den Fellnasen deutlich an. Täglich neue Umgebungen, Gerüche und Geräusche (über)fordern. Sie sind unruhig und nicht mehr ausgeglichen. Deshalb haben wir mittlerweile entschieden, nicht mehr so häufig wie noch zu Beginn die Plätze zu wechseln und länger an einem Ort zu bleiben. Das tut uns allen sehr gut und nennt sich neudeutsch vermutlich slow travel ;-)

Gassi, spazieren und Wanderungen

Der Hund muss sein Geschäft verrichten und das geht am besten in der Natur. Es liegt in der Verantwortung von uns Hundebesitzern, ob wir dies dem Hund ermöglichen. Ein noch so toller Übernachtungsplatz ohne grün Mitten in der Stadt, einem Wohngebiet oder an einer Strasse kommt für uns daher nicht in Frage. Das muss schon ein außerordentlicher Notfall sein. Für ein dringendes Pipi können wir nicht erst einen Kilometer laufen. 

 

Neben dem notwendigen Gassi versuchen wir jeden Tag unsere 10000 Schritte zu laufen und zusätzlich 1-2x wöchentlich eine Wanderung einzulegen. Dabei richten wir uns nach dem schwächsten Glied in der Kette, und das ist Sunny. Bei 10, max. 12 km ist Ende. Und da keiner von uns beiden Lust hat, den Hund zurückzutragen, berücksichtigen wir das bei unserer Planung. Und wenn wir doch ein Ziel im Auge haben, welches weiter weg liegt, dann nehmen wir die Räder samt Hundeanhänger.

Verhalten im Ausland

Für jedes Land gibt es Einreisebestimmungen und Regelungen, an die man sich halten muss. Auf unserem Blog in der Kategorie "Hund auf Reisen" haben wir diese für die Länder zusammengefasst, die wir bereits bereist haben. Wir empfehlen dennoch, sich vor Beginn einer Reise über die Aktualität zu informieren. Eine verlässliche Seite ist hier das Auswärtige Amt.

 

Eigentlich gibt es in allen Ländern eine Anleinpflicht für Hunde und die meisten Hundebesitzer halten sich auch daran. Und trotzdem erleben wir es tagtäglich, dass Hunde, auf Stellplätzen oder auch außerhalb, ohne Leine geführt werden. Solange kein anderer Hund (oder Mensch) in der Nähe ist, mag dies auch in Ordnung sein. Auch wir lassen Kalle und Sunny am Strand oder im Feld flitzen. Nähert sich jedoch ein anderer Hund oder ist eine Umgebung für uns nicht einsehbar, leinen wir die beiden an.

 

Es gibt Hunde, die einfach keinen Kontakt zu Artgenossen möchten und dies sollte man respektieren. Die Gründe hierfür mögen vielseitig sein. Möglicherweise ist der Hund krank, ängstlich, läufig oder auch aggressiv. Sunny wurde in Italien von einem freilaufenden Hund gebissen. Bis der Besitzer bei uns war, war es bereits zu spät. Sein Hund hat Sunny so tief in den Rücken gebissen, so dass wir danach zum Tierarzt mussten (Dass sich der Besitzer mit seinem Hund aus dem Staub gemacht und uns mit der blutenden Sunny zurückgelassen hat, kam dann noch hinzu). In Folge dessen hat sich Sunny nach dieser Erfahrung als Schutzhaltung angewöhnt, fremde Hunde zunächst lautstark zu verbellen, sobald sie sich ihr nähern. Durch mehrere Monate Einzeltraining und viel Zuneigung haben wir das Trauma einigermaßen im Griff. Umso mehr ärgern wir uns über Menschen, die Ihre Hunde frei laufen lassen und dann nur rufen "der macht nix". Ja, das kann schon sein. Dennoch ist es für Sunny mit extremen Stress verbunden der nicht sein müsste, wenn jeder rücksichtsvoll mit dem anderen umgeht. 

Futter

Trockenfutter, Nassfutter, frisch kochen, barfen…. bei der Ernährung von Hunden gibt es die unterschiedlichsten Meinungen und jede hat vermutlich ihre Daseinsberechtigung. Worin sich alle Experten aber einig sind, ist, dass ein Futterwechsel oder -umstellung immer schonend und sukzessive erfolgen sollte. Das ist für uns auf Reisen natürlich eine große Herausforderung.

Bei der Wahl des Futters war Kalle der springende Punkt. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Angstschisser. Bei Stress merkt man dies 💩sofort und auch Futter mit hohem Fleischanteil bekommt ihm nicht. Wir füttern unsere beiden Fellnasen mit Trockenfutter und ergänzen mit körnigem Frischkäse, Joghurt oder auch mal Nassfutter. Rohe Karotten oder Apfel als Snack lieben beide. Hin und wieder werden auch beide frisch bekocht mit Hähnchen, Reis und Karotten.

 

Das für Kalle gut verträgliche Futter in Deutschland nun kiloweise mit auf Reisen zu nehmen, war keine Option. Also was tun? Bei unserer ersten Spanienreise 2022 sind wir per Zufall auf die Marke Ultima gestoßen. Das Futter vertragen beide sehr gut und das Beste… es ist in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Griechenland im normalen Lebensmittelhandel zu bekommen. Und sogar auch online. Damit ist es für uns das perfekte Futter.

Tierarzt, Impfung und Co

Tierärzte findet man in ganz Europa (und auch außerhalb 😉), so dass dieses Thema ganz entspannt zu sehen ist.

Kalle hat einen spanischen Pass und Sunny einen italienischen. Ihre ersten Tierarztbesuche und Impfungen fanden in den jeweiligen Ländern statt. Wir achten darauf, dass die Termine der jeweiligenImpfungen eingehalten werden und gehen zu den Tierärzten in dem Land, in dem wir gerade sind. Bislang haben wir damit ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Bei evtl. Sprachbarrieren helfenOnline-Übersetzer. Mit Sunny mussten wir nach einer Beissattacke in Italien zum Arzt. Er hat sich sehr viel Zeit genommen, sich einfühlsam um Sunny gekümmert und uns alles genau erklärt.

Die Prophylaxe bei Zecken & Co hängt tatsächlich vom Reiseland ab. Da wir mit Spot-on Produkten eher schlechte Erfahrungen 💩🤮 gemacht haben, versuchen wir nur das Notwendigste an Chemie zu geben. In Deutschland funktioniert dies sehr gut. Doch beispielsweise in Schweden waren die schwedischen Zecken ziemlich unbeeindruckt von den natürlichen Abwehrmitteln. Kalle hatte, trotz biologischem Zeckenband, nach jedem Spaziergang duzende Zecken. Auch das Einsprühen von Lavendelöl oder Walnussblättertee brachte keinen Erfolg. Das will man seinem Tier dann auch nicht antun und muss auf andere Mittel ausweichen.

 

So nutzen wir z.B. das Seresto Halsband. Ebenfalls geben wir in regelmäßigen Abständen eine Wurmkur. Da diese aber nicht prophylaktisch wirkt und nicht ganz ohne ist, sollte man die Gabe gut bedenken. „Milpro“ wird von unseren Fellnasen gut vertragen. Dies kaufen wir immer im Land vor Ort in der Apotheke (oder direkt bei einem Tierarzt). Und nach einer Wurmkur gibt’s auf jeden Fall immer Darmbakterien Biotic Blast zum Wiederaufbau der Darmflora.

Sicherheit beim Fahren

Nach dem Gesetz müssen Tiere (die in Deutschland ja immer noch als Sache gelten) ausreichend gesichert werden, damit im Falle eines Unfalls keinem anderen etwas passiert. Dafür gibt es fest oder zusammenfaltbare Boxen, Festeinbauten im Wohnmobil oder verschiedene Gurtsysteme.

Wir haben uns dazu entschieden, Kalle und Sunny mit Ihrem Sicherheitsgeschirr am Tischbein zu sichern. Während Sunny zwischen den Fahrersitzen liegt, verkrümelt sich Kalle meistens hinter den Sitz. Beide sind bei der Fahrt entspannt und sicher in Ihrem Körbchen.

Nützliches für die Fellnasen

Wir haben die Produkte, die wir täglich für unsere Fellnasen im Einsatz haben, zusammengestellt und veröffentlicht. Sowohl das Futter, die Halsbänder als auch den Hundeanhänger. Du findest alles in unserem personalisierten Amazonshop*.

 

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*Der Shop bei Amazon funktioniert wie folgt: Sobald Umsätze über unseren shoplink laufen, erhalten wir eine Umsatzbeteiligung. Du zahlst den gleichen Preis, wie beim Amazon direkt. Also kein Nachteil für dich. Der Hersteller gibt einfach einen Teil seiner Einnahmen an uns als Dankeschön, dass wir auf seine Produkte hinweisen. Das funktioniert übrigens auch, wenn du bereits Amazonkunde bist. Einfach nur über unseren Link in deinem Amazonkonto anmelden. Vielen Dank für deine Unterstützung.

 

 

Mit dieser Art von Einkommen sind wir zeitlich flexibel, ortsungebunden und haben keine finanzielle Verpflichtung.

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