Wäsche waschen ... mit Natron?

Vor diesem Thema hatte Simone die meiste Angst. Ist es doch Zuhause ein ganz alltägliches Thema. Doch wie funktioniert das mit der Wäsche, wenn man über keine eigene Waschmaschine mehr verfügt? Wie und wo hängt man die Wäsche auf?

 

Nach nun mittlerweile über 2 Jahren auf Reisen kann ich euch sagen, dass ist überhaupt kein Stressthema mehr. Aber wie immer im Leben: Man wächst mit seinen Aufgaben und es findet sich immer einen Weg.

Waschsalon oder Campingplatz?

Die grundsätzliche Frage beim Wäsche waschen besteht darin, wo will man waschen und wie passt das zum eigenen Reiseverhalten. Öffentliche Waschmaschinen findet man auf den meisten Campingplätzen und, insbesondere in Spanien, auf vielen Wohnmobilstellplätzen. In größeren Städten oder, insbesondere in Frankreich, Supermarktketten gibt es öffentliche Waschsalons mit großen Waschmaschinen und Trockner. Für eine Waschladung zahlt man im Schnitt 3-6 Euro. Waschen kann man in der Regel nur bei gutem Wetter, denn die Wäsche muss ja irgendwo aufgehangen werden. Und nasse Wäsche bei Regen ins Wohnmobil zu hängen, ist für das Raumklima eher suboptimal. Alternativ kann man natürlich auch einen Trockner nutzen, was ich in der Regel nicht mache. Wäscht man auf Camping-/Stellplätzen, wird häufig ein Platz mit Wäscheleinen zur Verfügung gestellt.

 

 

Waschen im Salon

Das hab ich anfangs ausprobiert und für mich persönlich ist dies zu umständlich und aufwändig. Man muss in der Stadt einen Parkplatz finden, läuft dann mit seiner dreckigen Wäsche durch die Straßen, wartet im Salon bis die Wäsche fertig ist, läuft mit der nassen Wäsche wieder zurück zum Wohnmobil. Und dann? Parkt man auf einem kommunalen Platz, ist in der Regel Campingverhalten untersagt und das umfasst auch das Aufstellen eines Wäschetrockners oder Spannen einer Wäscheleine. Also fährt man dann zu einem privaten Stellplatz, muss sich dort erst auf seiner Parzelle ein-/ausrichten und die Wäscheleine spannen. Bis dahin ist die Wäsche angetrocknet und zerknittert. Dann kann man auch gleich auf einen Camping-/Stellplatz fahren.

 

Waschen auf Camping-/Stellplatz

Dies ist meine bevorzugte Art zu waschen. Die Waschmaschinen auf einem Stellplatz sind normalerweise in einem guten Zustand. Die größte Herausforderung ist eher, an einem Schön-Wettertag, sich früh morgens einen Platz an der Waschmaschinen zu ergattern. Hat man Pech, muss man warten und kann seine Maschine erst am frühen Nachmittag starten mit der Folge, die Wäsche ist unter Umständen am Abend noch nicht ganz trocknen. Hat man Glück, gibt es eine Liste, in die man sich mit Name und Uhrzeit eintragen kann. Während die Waschmaschine läuft hat man ausreichend Zeit, die Wäscheleine zu spannen und kann bequem im Wohnmobil warten, bis die Wäsche fertig ist.

 

Besonders gut organisiert war dies in Schweden, wohingegen man in Spanien manchmal einem "Regiment deutscher Mitcamper" unterliegt und über die einzuhaltende Reihenfolge belehrt wird. Egal, wird es mir zu bunt, wasche ich am Folgetag, wenn entsprechende Camper wieder abgereist sind.

 

Fazit: Waschen auf einem Stellplatz nimmt zwar mehr Zeit und Organisation in Anspruch, funktioniert aber trotzdem ohne Probleme.

 

 

Welches Waschmittel?

Während man Zuhause für jede Art von Wäsche das passende Waschmittel hat, muss man unterwegs schon überlegen, wie man dies organisiert. Pulver oder Flüssig? Tabs oder Waschseife. 

 

Pulverwaschmittel ist bereits zu Beginn unserer Reise ausgeschieden. Es ist einfach zu schwer und nimmt zuviel Platz weg. Flüssigwaschmittel hatte ich auch Zuhause nicht verwendet. Die Flecklösekraft ist meist schlechter, die enthaltenden Konservierungsstoffe können zu Allergien führen und die Tenside schaden der Umwelt. Meine Wahl fiel somit auf Waschmitteltabs. Diese sind relativ platzsparend und leisten auch bei geringen Temperaturen gute Arbeit. Der große Nachteil sind hier die gleichen wie bei Flüssigwaschmittel aus der Flasche. Zudem kann man nicht richtig dosieren und sie sind für Handwäsche nicht wirklich ideal. Zudem lösen sich die Tabs gerade bei geringen Temperaturen nicht immer vollständig auf. Mit der Folge von glibbrigen Resten auf der Kleidung. So richtig zufrieden war ich also nicht.

 

Kurz vor unserer Italienreise bin ich dann auf Waschmittelblätter* aufmerksam geworden. Welch ein Segen diese Erfindung.

Waschmittelblätter sind aus meiner Sicht perfekt für die Reise. Sie...

  • nehmen keinen Platz weg und sind leicht. 64 Blätter/Waschladungen sind nicht größer als etwa ein DINA 4 Blatt
  • für alle Wäschen (schwarz, bunt, weiß)
  • sind frei von Farbstoffe, Parabene/Phosphate
  • sind frei von Mikroplastik
  • sind biologisch abbaubar
  • können individuell dosiert werden und daher auch für Handwäsche geeignet
  • vegan und ohne Tierversuche

Wenn ihr davon bislang noch nicht gehört habt, kann ich euch nur ermutigen, es auszuprobieren. Ich verwende die Waschmittelblätter von OceanWash und möchte nie mehr ohne waschen. Bestellen könnt ihr diese HIER*

 

Für die Handwäsche nutze ich übrigens ausschließlich Gallseife oder Natron. 

A propos Natron

Natron ist mein Mittel für alles. Während ich in meinem alten Leben für jeden Fleck ein spezielles Mittel hatte, nutze ich heute fast nur noch Natron. Ein richtiges Wundermittel. Denn man kann es nicht nur zum Wäsche waschen (Natronlauge) nutzen, sondern in vielen, vielen anderen Bereichen des Lebens zum Einsatz bringen. Natron ist umweltschonend, ökologisch und kann als universelles Haushaltsmittel chemische Putzmittel ersetzen und so Umwelt schonen und Müll sparen. Natron, besser Natriumcarbonat, nicht mit Soda zu verwechseln, ist auch bekannt als Speisesoda oder Backsoda (Baking Soda im Englischen) und erhältlich als Kaiser-Natron, Bullrich-Salz oder Natriumbicarbonat. Ich kaufe es im großen Gebinde ein und fülle mir dann jeweils eine kleinere Menge ab für unterwegs.

 

Und dafür nutze ich es:

  • WC-Reinigung: 1 EL Natron, 1 ELEssig, 1 spritzer Spüle in die WC Kassette geben. Der Schaum löst Verschmutzungen und bindet schlechte Gerüche. Mit einer Bürste reinigen und mit etwas Wasser ausspülen. Der Schaumist auch super, um die WC-Schüssel und Bürste zu reinigen oder um Gerüche im Grauwassertank zu reduzieren
  • Haushaltsreiniger: 2 TL Natron, 2 TL Kernseife, 500 ml Wasser. Wasser mit Kernseife erwärmen bis sich die Seife aufgelöst hat, dann Natron und ein Spritzer Zitrone dazu. Abkühlen lassen. Fertig.
  • Weichspülerersatz: Natron hilft, üble Gerüche zu neutralisieren. Einfach 1-2 EL Natron in das Waschpulverfach geben. (Alternativ 2 EL aufgelöst in 100ml Wasser ins Weichspülerfach)
  • Reinigungspaste bei hartnäckigen Flecken. Natron mit wenig Wasser mischen, sodass eine feste, aber streichfeste Masse entsteht. Auf den Fleck geben. Einwirken lassen. Auswaschen.
  • Auskochen von Spüllappen: Spüllappen mit 2 EL Natron in einen Topf mit Wasser geben. Mind. 5 min. aufkochen und dann ausspülen
  • Backen: Natron funktioniert wie Backpulver
  • Salat/Gemüse/Obst waschen: Natron bricht die Struktur von Pestiziden auf und kann so helfen, Schadstoffe zu entfernen. 1 TL in 500ml Wasser geben, Lebensmittel 15min in die Lauge legen, danach abspülen
  • Basische Haarkur: Natron kann helfen, Shampooreste von der Kopfhaut zu waschen und Säuren auf der Haut zu neutralisieren. 1 EL Natron mit Wasser zu einem Brei verrühren. Auf die Kopfhaut auftragen. Einwirken lassen, dann gründlich abspülen. 
  • Fußbad: Natron wirkt basisch und unterstützt so bei Entgiftungsprozessen. 2-3 TL in warmes Wasser geben und 15-20min die Füße darin baden
  • Entzündungen: Mit Natriumspülungen können Entzündungen im Hals-Rachenraum oder Zahnfleischentzündungen reduziert werden

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